Autor: Inés Hermann

Salzseifen

Salzseifen regulieren den Feuchtigkeitshaushalt und hinterlassen eine streichelzarte Haut. Besonders sehr empfindliche Haut reinigen sie mild und spenden Feuchtigkeit. Sehr zu empfehlen sind Salzseifen zur Gesichtsreinigung und -pflege bei unreiner Haut. Durch gezielten Einsatz ätherischer Öle kann dieser Effekt noch verstärkt werden.

Die Körnung des Salzes kann individuell gewählt werden, sowohl feines als auch grobes Salz kann zur Seifenherstellung verwendet werden. Jedoch kann Salz aus dem Toten Meer auf gar keinen Fall verarbeitet werden, da es nicht nur aus Natriumchlorid besteht, sondern einen hohen Anteil an Magnesiumchlorid hat.

Bei der Herstellung einer Salzseife verfährt man ebenso wie bei einer gewöhnlichen Seife. Nach dem Andicken der Seifenmassen wird das Salz löffelweise eingerührt und dann zügig in die Formen gegossen. Ich bevorzuge kleine Formen, da sich ein Block aus Salzseife nur sehr schwer schneiden lässt. Die Einsatzmenge beträgt ab etwa 30% bis zu 300 % Salz bezogen auf die Fettmenge.

Shampooseifen

Selbst hergestellte Shampooseifen sind die verpackungsfreie und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Shampoos aus der Plastikflasche.
Die natürlichen Inhaltsstoffe werden individuell nach den eigenen Bedürfnissen ausgewählt. Frei von künstlichen Düften, Konservierungs- und Farbstoffen reinigen sie selbst empfindliche Kopfhaut schonend. Wertvolle Pflanzenöle pflegen das Haar ohne es zu beschweren. Ätherische Öle und pflanzliche Wirkstoffe fördern die Gesundheit der Kopfhaut und hinterlassen einen zarten Duft.
Eine „saure Rinse“ ergänzt die Haarpflege nach der Wäsche. Diese pflegende Spülung kann aus wenigen natürlichen Zutaten leicht selbst hergestellt werden. Die Säure glättet und schließt die äußere Schuppenschicht und lässt das Haar glänzen.

Rasierseifen

Bei einer klassischen Nassrasur verwendet man zur Erweichung der Barthaare und für ein besseres Gleiten der Klinge auf der Haut eine Rasierseife. Heutzutage kommt der Rasierschaum aus der Spraydose. Dieser erreicht aber nicht annähernd die dicke Cremigkeit und damit Wirksamkeit beim Aufweichen der Barthaare einer selbst aufgeschäumten Rasierseife. Reichhaltiger, pflegender und vor allem stabiler Schaum – das sind die Kriterien für eine gute Rasierseife. Eine gute Zusammensetzung der Basisöle unterstützt die üppige Schaumbildung. Hier eignen sich besonders gut Olivenöl, Sheabutter, Kokosöl, Rizinusöl, Mandelöl und Avocadoöl. Der natürliche Glyceringehalt handgemachter Seife macht die Haare weich und erleichtert so das Rasieren. Durch Beifügen von ätherischen Ölen verleiht man der Seife nicht nur einen angenehmen Duft, sondern auch eine antiseptische und entzündungshemmende Wirkung. Die hohe Rückfettung pflegt die Haut zusätzlich.

Bei Rasierseife in Stücken hat sich die runde Form bewährt. Daher verwende ich gerne Chipsdosen oder leere Ölflaschen. Sehr gut eignen sich kleine Blumenübertöpfe oder alte Keramikschälchen, um den Seifenbrei einzufüllen. So kann die Seife darin trocknen und das Schälchen wird dann direkt zum Anrühren beim Rasieren verwendet.

Peelingseifen

Peelingseifen eignen sich hervorragend zur milden und schonenden Entfernung abgestorbener Hautzellen. Sie fördern die Durchblutung und massieren die Haut effektiv. Gartenhände lassen sich leicht und schonend reinigen. Als Rubbelkur sorgen Peelingseifen für zarte, frische Füße. Sie vermindern sogar das Cellulite-Risiko und die Haut wird glatt und rosig.

Eingearbeitet werden können hier verschiedene Naturmaterialen. Sehr gut geeignet sind Kräuter, Samen, geriebene oder fein gehackte Nüsse, getrocknete Schalen von Zitrusfrüchten, geschrotetes Getreide wie Dinkel oder Hafer.

Milchseifen

Bei Milchseifen wird das Wasser der Lauge durch pflegende Milch ersetzt. Diese Seifen haben einen besonders cremigen Schaum. Hierzu verwende ich gerne Kokosmilch, Mandelmilch, Sojamilch oder Ziegenmilch. Es kann aber auch Kuhmilch, Schafsmilch oder Eselsmilch sein. Bei der Herstellung von Milchseifen sollten aber besondere Regeln beachtet werden.
Eine genaue Vorbereitung und Planung ist bei der Herstellung von Milchseifen nützlich. Die Milch sollte auf jeden Fall in gefrorenem Zustand verwendet werden. Besonders praktisch sind Eiswürfelformen, um die Milch schon am Vortag einzufrieren. Es ist ebenfalls wichtig, dass die Fette so kühl wie möglich verarbeitet werden.
Zur Herstellung der Lauge wird das Natriumhydroxid in kleinen Portionen den Milcheiswürfeln zugegeben und unter ständigem Rühren gelöst. Es sollte zügig, aber genau gearbeitet werden. Sobald die Lauge die Reaktionstemperatur erreicht, beginnt die Verseifung des Milchfetts. Dabei kann es zu Verfärbungen und Ausflocken der Milch kommen, was von einem unangenehmen Geruch begleitet wird. Daher sollte, sofort nachdem die Milch geschmolzen ist, die Milchlauge in die vorbereitete Fettmischung eingerührt werden. Jedoch muss trotz der gebotenen Eile darauf geachtet werden, dass sich das NaOH komplett aufgelöst hat. Um ganz sicher zu sein, kann die Lauge durch ein Plastiksieb gefiltert werden. Nach dem Andicken muss die Seifenmasse unverzüglich in die bereitgestellten Formen gefüllt werden. Während Seifen mit Wasserlauge in einer großen, kompakten Form eine bessere Gelphase durchlaufen, sollten die Milchseifen nicht gelen. Kleine Einzelformen bieten daher bessere Voraussetzungen, die Temperatur der Seifenmasse während des Verseifungsprozesses niedrig zu halten. Zur Unterstützung können auch Kühlakkus unter die Formen gelegt werden.

Die pflegende Wirkung der Ziegenmilch war schon in der Antike bekannt. Die moderne Forschung hat die Wirksamkeit des alten Schönheitsmittels nachgewiesen und festgestellt, dass die in der Ziegenmilch vorhandenen Inhaltsstoffe dem natürlichen Säureschutzmantel unserer Haut entsprechen. So wird dieser in seiner Regeneration durch die Ziegenmilch unterstützt. Zudem spenden die enthaltenen Proteine der Haut viel Feuchtigkeit.

Verwertung von Seifenresten

Manchmal sieht die Seife nicht wie gewünscht aus, ist jedoch ansonsten gelungen. Hier zeige ich kreative Lösungen, wie dem „verunglückten“ Seifenstück doch noch eine zweite Chance gegeben wird.
Oft bleibt von der Seife ein Rest zurück, der für eine weitere Verwendung zu klein ist. Es wäre schade, wenn Reste des selbst hergestellten, hochwertigen Produktes entsorgt werden muss. Auch für diesen Fall biete ich Ideen zur Weiterverwertung an.
Auf keinen Fall sollte man Anschnittstücke oder Reste wegwerfen! Sie sind die Basiszutat für die nachfolgenden Rezepte.

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